Die aktuelle Weltlage erinnert mich an das „DKT“ aus meiner Jugendzeit. „DKT“ war für mich damals in meiner kleinen Welt der Inbegriff für Wirtschaft und auch Politik. Regeln ausreizen inklusive.
In den ersten Runden war es eine schöne Sache, obwohl auch da schon die meisten nur auf Wien und vielleicht noch Graz oder Innsbruck aus waren und enttäuscht waren, wenn sie nur die billigen Städte abbekamen.
Ab Mitte des Spiels musste der eine Adressen verkaufen, um seine Schulden dadurch zu bezahlen. Oder versuchte der andere „auf Pump“ doch noch zu tollen Adressen zu kommen.
Spätestens jetzt war klar, wer gewinnen wird und wer nicht. Das Gefängnis wurde übrigens von den meisten nicht wirklich ernst genommen oder einfach als Atempause gesehen, wo man nicht weiter Geld verliert …
Irgendwann gab es dann einen grossen Sieger und lauter Verlierer. Und das „Spiel“ war aus. Danach wurde ein neues „Spiel“ gestartet. „DKT“ war nie wirklich meines.
Heute frage ich mich oft, ob jene Leute, die Immobilien kaufen, in denen aber dummerweise auch Mitarbeiter drin arbeiten oder Mieter drin wohnen, die dann natürlich weg müssen, damit man die Immobilien mit Gewinn weiterverkaufen kann. Ob diese Leute früher auch „DKT“ gespielt haben?
Und wie würde überhaupt das „DKT“ von heute ausschauen?
Wäre es um imaginäre Städte ergänzt, die höchste Renditen einbringen, trotzdem es sie gar nicht gibt?
Und sollte man das DKT nicht auch für jene „Sandburgenzerstörer“ adaptieren, die gerne benachbarte Länder anektieren, um ihren Anspruch von „mächtig“ zu manifestieren?
Oder letztlich gleich auch für jene Leute, die ganze Planeten in Besitz nehmen wollen?
Oder vielleicht gar nicht mehr würfeln, und „Besitz“ einfach herbeireden?
Oder wie das Spiel heute überhaupt heissen würde?
Fragen über Fragen …
Aber „DKT“ wird wohl nie wirklich meines. Das Augenmass fehlt. Mehr denn je.
Ergo: wir brauchen mehr Augenmass
#weltgedanken
