Morgenstimmung
Der Vögel Gezwitscher erfüllt die Lüfte
die noch voll Nebelschwaden
sie ist zwar noch kalt
doch voll der Düfte
die uns scheinen zu laben
Man schaut herum und genießt voll Entzücken
die Zeichen des werdenden Tages
sein Bemühen der Nacht zu entrücken
beschert uns die Pracht dieses neuen Tages
Noch ist es ganz ruhig
kein Lärm, nur Schweigen
noch schlafen die Menschen
können weder sehen noch hören
diese Pracht der Natur
die sie später zerstören
zurück bleibt nur – Schweigen
Doch wie anders ist dieses Schweigen von Menschenhand
so kalt so leer so voll mit Schand
nicht mehr geheimnisvoll und reich an Geräuschen
so wie wir Menschen es alle brauchten
.
Junge Schmöllerwelt, Mai 1980
13. Mai 1980